Ein sanfter Wind
Das alte Symbol für das Hexagramm 57 im I Ging ist der Wind.
Als Symbol hat der Wind zahlreiche Schichten von Deutungsmöglichkeiten. Er ist unter anderem das Symbol für die Verbreitungsformen des Geistes, da er sich unsichtbar durch die Welt bewegt und jeden berührt. Aus der Sicht unseres Schattenbewusstseins kann der Wind sehr bedrohlich wirken in seiner Macht zu zerstören und alles zu entwurzeln.
Kommt ein Wind auf, fühlen wir oft mit ihm ein Unbehagen in uns aufsteigen.
Dies repräsentiert eine uralte Angst in uns – die Angst davor nicht zu wissen, was da auf uns zukommt, was dieser Wind mit sich bringt.
Der Mensch scheint genetisch darauf programmiert, die Zukunft zu fürchten, es scheint quasi in unserer DNA verankert zu sein.
Im Gegensatz zu unseren steinzeitlichen Urinstinkten in der unmittelbaren Gefahr mit einer Strategie von Flucht oder Kampf zu reagieren, ist der heutige Mensch weit aus mehr über sein Gehirn als seinen Körper polarisiert. Die meisten von uns treffen ihre Entscheidungen nicht auf Grund eines körperlichen Un- oder Wohlbehagens, sondern aus VERNUNFTgründen.
Intuition vs. Vernunft
Unbehagen arbeitet nicht länger als Frühwarnsystem aus dem Moment heraus, wo es zum unmittelbaren Überleben benötigt wurde. Unser Verstand ist nun der Übersetzer dieses Unbehagens und er gibt ihm eine beständige Gegenwart der Ängstlichkeit.
Meine Angst bestärkt die der anderen und umgekehrt, das ist das Gesetz des morphogenetischen Feldes, das uns umgibt und vereint.
Der Verstand wurde stärker als der Instinkt.
In Wahrheit finden wir doch Aussagen, wie:
„Das hat mein Bauchgefühl gesagt“ „Mir stellten sich die Nackenhaare auf“ „Da gab es so einen Druck im Magen“, als leicht anrüchig, irgendwie verdreht, unwissenschaftlich sowieso, im besten Falle charmant esoterisch.
Unser Verstand, stärker als unser Instinkt und unsere Intuition, sucht nun dieses allgegenwärtige diffuse Unbehagen durch das Erschaffen von äußeren Sicherheiten zu beenden. Und nun sind wir gefangen in einem Käfig der Illusion, wie in einer Vogeligere in der ein überdimensioniertes pinkfarbiges Gehirn puckert, dass immer mehr Sicherheit erschaffen will und MUSS und dabei umso paranoider wird, während es sich an den imaginären Außenstäben wund quetscht.
Sicherheit und Schutzmaßnahmen sind bereits zur globalen Besessenheit ausgewachsen, vom Terroranschlag zum Meteoriteneinschlag unterliegt alles der gleichen fatalen Illusion.
Die Wahrheit ist, nix ist sicher.
Das Leben ist genauso sicher oder unsicher, wie es schon immer war, egal ob ich im Lendenschurz ums Feuer tanze oder der reichste, safeste Internetmogul bin – das Unbehagen ist dennoch da. Es hat sich eingenistet, wird permanent aufgeblasen und übt einen gewaltigen Druck aus, dass es einem die Luft zum atmen nimmt und uns erstarren lässt.
Wozu das Ganze überhaupt?
Unsere Angst hat ein Symbol. Ein Artefakt mit enorm hohem Verbreitungsgrad.
GELD.
In der Regel projizieren wir in Geld, in das Besitzen von viel Geld, dass es uns sicherer macht. Ironischerweise haben die, die tatsächlich viel davon besitzen immer noch Angst.
Und vielleicht noch viel mehr, nämlich dass sie es wieder verlieren könnten.
Jetzt stellen wir uns vor, wie das gewesen sein muss ohne Geld, bevor wir es erfunden haben.
Also für Essen und Wohnung mussten wir nix zahlen, das war einfach da, hier ein paar Beeren, da ein paar Knollen, selten mal ein Kaninchen. Eine leere Höhle, ein improvisiertes Baumhaus, einfach beziehen, gehörte ja niemand. Anziehsachen hat man sich selbst gemacht. Was andere schöner oder besser konnten oder weil es einfach anders war, hat man getauscht.
Das wars.
Übrig blieb die Angst vorm Elementaren, Kälteeinbrüche, Unwetter und vielleicht vorm miesen Säbelzahntiger. Das Schicksal war jedoch nicht mein Feind, es war wie es war – das LEBEN.
Jetzt kommt der Hinweis auf das Leben im HIER und JETZT.
Doch flugs ist das „Hier und Jetzt“ gerade vorüber gegangen. Nix passiert.
Doch lässt mich das nicht aufatmen, sondern ich grübele und grübele und erwarte, hoffe, bange, fordere alles von der Zukunft ein.
Und schon wieder raufe ich mir die Haare.
Die 57. Gabe der Genschlüssel ist die INTUITION.
Habe ich mich ein wenig aus der Frequenz des Schattens der Angst herausgewunden, emporgeschraubt und wittere mit meinem Näschen mich selbst, dann könnte ich auch spüren, erfahren was mir guttut oder nicht, wenn ich bereit bin meinem Körper zu vertrauen.
Bin ich bereit zuzuhören? Bin ich bereit es zu akzeptieren, was dieser mir zuraunt? Kann ich die Kontrollzügel ein wenig lockerer lassen?
Oh je, jetzt brauche ich wieder Mut.
Alle für mich wichtigen Informationen liegen bereit, wollen nur von mir abgerufen werden. Wenn ich es zulasse, dass mein Körper auf eine harmonische Art und Weise mit der Außenwelt interagiert, ziehe ich den Schleier von Argwohn, Angst und Misstrauen herunter, der wie eine lästige grobe Burka meinen Blick einengt und meinen Körper isoliert und ähnlich entmündigt.
Sind wir bereit, dann werden wir die Möglichkeit wiedererlangen, alles um uns herum und vor allem uns selbst mit dem nötigen Feingefühl wahrzunehmen und zu betrachten. Mit einer Tiefe und Klarheit können wir erkennen, dass wir nicht vom LEBEN getrennt sind und wir es auch nie waren.
Mir persönlich geht es oft so, dass bestimmte Stimmungen und die damit verbundenen Gefühle, ob Schmerz, Frustration oder Freude, häufig auf dem zweiten Gedanken hin, dem der das unmittelbare Denken beobachtet und bewertet, davon abhängen, ob dieser bereit ist, bewusst den Schalter umzulegen, um die Perspektive meiner Sichtweise zu ändern.
Ja, und in dem Augenblick hat sich äußerlich nix verändert und doch habe ich alles für mich verändert, nur durch mein wollen oder ablehnen.
Und hier ist sie wieder, die alte Freundin namens ANNAHME.
Sie ändert alles, sie ist die Gute.
‚Mensch Mädchen,‘ sagt sie, ‚mach dir doch das Leben nich so schwer!‘
zonfeld
GENSCHLÜSSEL 57
Siddhi: KLARHEIT
Gabe: INTUITION
Schatten: UNBEHAGEN
Programmierungspartner: Genschlüssel 51
Codon Ring: Der Ring der Materie (18, 46, 48, 57)
Körper: Kranial Ganglien (Unterleib)
Aminosäure: Alanin
I Ging Hexagramm 57
Der diplomatische Verstand – Das Sanfte
oben Sun, das Sanfte, der Wind, das Holz
unten Sun, das Sanfte, der Wind, das Holz
Sun ist eines der acht Doppelzeichen. Es ist die älteste Tochter, hat als Bild den Wind oder das Holz, als Eigenschaft die Sanftheit, die jedoch eindringt, wie der Wind oder das Holz mit seinen Wurzeln.
„Die Sanftheit ist der Schlüssel dafür, dass Schönheit ins Leben einzieht und die Arbeit heilige Qualität gewinnt. Sanft sein bedeutet, dem Weg der Natur folgen, nicht gegen sie angehen, wodurch keine Energie vergeudet und die Effizienz erhöht wird.“
- Kenneth S. Leong
Alle Bilder in diesem Artikel von zonfeld library, Judith Werner, gestaltet mit Adobe Firefly
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