Die sogenannten Dominotierpapiere waren die Vorläufer, der späteren Papiertapeten, die bereits seit dem 17. Jahrhundert in Frankreich und England hergestellt wurden.
Wo noch in der Renaissance aufwendig gewebte Stoffe, die sognannten Tapisserien verwendet wurden, um die großen, hohen Räume prächtig auszustatten und nicht zuletzt auch, um die kühlen, zugigen Gemächer behaglicher zu machen, setzten sich nach und nach, über die noch aus China importierten, handbemalten Stoffe, die letztlich handbedruckten, farblich schablonierten Papiertapeten aus eigener Herstellung in Europa durch.
Diese Buntpapiere wurden auf Grund ihrer Verwendung und Art, ein in sich geschlossenes, doch wiederkehrendes Muster zu bilden, auch Dominopapiere genannt.
Gefertigt wurden diese gemusterten Einzelbogen mit einzelnen Holzmodeln, die im Zusammendruck einen Rapport ergaben. Die Konturen, die mithilfe des Models gedruckt wurden, konnten anschließend mit Pinsel oder Schablone angemalt werden.
Das Dominopapier, war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zur Zeit des Rokokos überaus beliebt.
Die etwa 36 × 45 cm großen, handgeschöpften Blätter wurden, mit den für die Zeit typischen, verspielten, frohen s-förmigen Mustern mit üppigen Verzierungen bedruckt und handkoloriert. Angelehnt an die Mode und den asiatischen Vorbildern waren die verwendeten Motive vorzugsweise Blüten, Girlanden und Vögel neben den typischen muschelförmigen Ornamenten.
Die Papiere fanden enorm vielseitige Verwendung, als Wandschmuck, zur Verzierung von Möbeln, zum Einbinden von Büchern, zum Auskleiden von Schachteln, Truhen, Koffern, Schränken und Schubladen, für Paravents und sogar für die Zimmer der Bediensteten.
So wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die kostspieligen Stoffe abgelöst, von handgeschöpften, farbigen Papierbögen in den Abmessungen von max. 50 x 60 cm, welche zu Bahnen von sechs bis zehn Meter Länge zusammengeklebt, mit einer Metallwalze geglättet, getrocknet und zum weiteren Bedrucken gerollt gelagert wurden.
In Handarbeit wurde das vorher grundierte Papier, mit meist birnbaumhölzernen Druckmodels Farbe für Farbe bedruckt. Die Muster entstanden durch passgenaues Ansetzen an den Rapport. Diese aufwendigen, kostbaren Tapeten waren reine Luxusartikel für Adel und Großbürgertum.
Diese Entwicklung wurde durch die Erfindung der Papiermaschine in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts abgelöst, wodurch Tapeten auch für breite Schichten der Bevölkerung erschwinglich wurden.
Die Entwürfe werden nicht, wie in früherer Zeit als Holzschnitt oder Lithographie angelegt, sondern mit Buntstift und letztlich schwarzer Ausziehtusche ausgeführt.
Dieses Bild wird dann gescannt und digital als Vektorgrafik gewandelt und kann nun beliebig eingefärbt und gedruckt werden.
So ist verhältnismäßig unkompliziert, eine unendliche Vielfalt in der Farbgebung möglich.
Der Vorgang desVektorisierens erzeugt kleine kantige Brüche in der grafischen Struktur, welches dann wieder an die Anmutung eines Holzschnitt erinnern lässt.
Die Muster werden so angelegt, dass sie sich nach allen Seiten beliebig durch Spiegelung oder einfache Wiederholung fortführen lassen.
Die Anmutung erscheint manchmal, wie ein Blick durch das Kaleidoskop.
Der geometrische Wirbel von Farben und Struktur ergibt dann wiederum, ein ganz eigenes grafisches Bild.
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